Krötenzaun am Reichardsluch bei Limsdorf so früh wie noch nie aufgestellt
Seit über 20 Jahren bauen die Mitarbeitenden der Naturwacht und der Naturpark-Verwaltung Dahme-Heideseen alljährlich einen Krötenzaun am Reichardsluch bei Limsdorf auf. Da die Amphibien immer früher wandern, wurde der Zaun bereits im Dezember – so früh wie noch nie - aufgestellt. Die Mitarbeitenden wollen damit herausfinden, wie früh die Wanderungszeit beginnt.
Seit über 20 Jahren bauen die Mitarbeitenden der Naturwacht und der Naturpark-Verwaltung Dahme-Heideseen alljährlich einen Krötenzaun am Reichardsluch an der L 42, zwischen Limsdorf und Ahrensdorf auf. Die zunehmenden klimatischen Veränderungen beeinflussen auch das Wanderverhalten der Amphibien. Da die Amphibien immer früher wandern, wurde der 110 m lange Zaun bereits jetzt im Dezember – so früh wie noch nie - aufgestellt.
Schon zur Wandersaison im Frühjahr 2024 wurde der Schutzzaun bewusst früher als zuvor aufgestellt. Sobald die Nachttemperaturen über 5 Grad Celsius liegen und es zudem regnet, machen sich die ersten Arten auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Vor allem zeitig wandernde Amphibien wie Molche können bald aus ihren Winterquartieren gelockt werden. Daher erfolgte diesmal schon am 16. Dezember der Aufbau des Amphibienzauns. Die Mitarbeitenden des Naturparks und der Naturwacht wollen damit herausfinden, wie früh die Wanderungszeit beginnt. Dank ehrenamtlicher Freiwilliger aus Limsdorf kann die Betreuung auch über den diesmal längeren Zeitraum abgesichert werden. Und gleich am ersten Morgen nach dem Aufstellen des Zaunes war ein Kammmolch im Eimer.
Die letzten fünf Jahre waren es im Jahresdurchschnitt nur noch 170 Tiere die am Amphibienzaun gezählt wurden. In diesem Frühjahr waren es immerhin wieder insgesamt 588 Exemplare. Der Hauptgrund für die zuletzt sehr niedrigen Zahlen bei den wandernden Amphibien dürften die wiederholten Frühjahrstrockenheiten gewesen sein.
Die Wassersituation sah 2024 in vielen Laichgewässern im Naturpark deutlich besser aus als in den Vorjahren – so auch am Reichardsluch, was sich in den Zahlen am Schutzzaun widerspiegelte. Die häufigste Art war der Kammmolch mit insgesamt 366 Exemplaren. Die Knoblauchkröte kam auf 96, der Teichmolch auf 90 Tiere. Besonders erfreulich war, dass auch 35 Rotbauchunken erfasst wurden. Die Art ist in Südbrandenburg äußerst selten und gilt als stark gefährdet.
Ziel des Amphibienzaunes ist die gefahrlose Wanderung der Amphibien zu ihrem Laichgewässer. Wenn die Kröten und Molche auf ihrer Wanderung auf den Zaun treffen, laufen sie an dem für sie unüberwindlichen Hindernis entlang und fallen in einen der Eimer, die die Helfer in den Boden eingelassen haben. Bis Anfang Mai kommenden Jahres wird der Zaun täglich betreut und kontrolliert. So können die Amphibien unbeschadet die Straße zu ihrem Laichgewässer überqueren.
Gebiet
- Naturpark Dahme-Heideseen
Meldung vom 16.12.2024