Tag des offenen Denkmals in Kossenblatt

Auch in diesem Jahr hat der Naturpark Dahme-Heideseen eine Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals tatkräftig unterstützt. Zusammen mit den neuen Besitzern des Schloss Kossenblatt, Herr und Frau Schürmann, konnte die besondere Möglichkeit zur Besichtigung des geschichtsträchtigen Gebäudes am 8. September 2024 geschaffen werden. 

Das Schloss, erbaut durch Eleonore von Dönhoff und, wie man munkelt, mit Goldschatz im versteckten Keller, hat bereits viele Bewohner kommen und gehen sehen. Darunter auch Friedrich Wilhelm I., durch den das Schloss für über 100 Jahre in die Hände des Königshauses gelangte. Gerade in dieser Zeit hat Schloss Kossenblatt auch Jahrzehnte des Leerstandes erlebt und bedarf noch dazu durch die Folgeschäden der Nutzung als Zentralstelle für Reprographie zu DDR-Zeiten einiger Fürsorge.

Dass das Gebäude ein wichtiger Teil der örtlichen Geschichte und somit ein erhaltungswürdiger Teil der weiteren kulturgeprägten Landschaft ist, zeigt der große Andrang bereits vormittags und die vielen persönlichen Geschichten und Verbindungen von denen die zahlreich erschienen Ortsansässigen zu berichten wussten. 

Ursprünglich waren in gemeinsamer Absprache sechs Führungen und freie Rundgänge geplant, wobei auch die freien Rundgänge eine kurze Einführung am Anfang enthielten. Doch in Angesicht der vielen Interessierten, die, um einen Blick in das Schlossinnere zu erhaschen zu können, auch ohne Anmeldung vor Ort waren, erklärte sich Herr Schürmann bereit noch eine weitere Führung zu leiten und die Personenzahlen der einzelnen Führungen noch zu vergrößern. So waren allein durch die Führungen und freien Rundgänge weit über 200 Personen vor Ort und trotzdem gab es noch viele weitere Interessierte, für die eventuell bald noch einmal die Türen geöffnet werden könnten.

Herr Schürmann, welcher selbst Architekt ist, betonte auf seinen Führungen neben der Geschichte und Entwicklung des Schlosses auch die vielen architektonischen Eigenheiten, die dem Laien vielleicht verborgen geblieben wären. Und von den Rundgängen durch das baulich so besondere Gebäude mit seinen schmalen Seitenflügeln und der berühmten Eichenholztreppe, kamen die Teilnehmenden so stets begeistert zurück. Herr Schürmann konnte mit seiner angenehmen Redeart den, von Fontane noch als „trübselig“ beschriebenen, Räumen spannendste Details entlocken. Dies und die vorangeschrittenen Arbeiten an der Freilegung alter Dielenfußböden unter DDR-Auslegware bzw. Linoleum und ähnliche Arbeiten, waren den Besuch vollends wert.

Vor dem Schloss veranstalteten die Vereine des Ortes einen gut besuchten Kuchenbasar dessen Einnahmen sich sehen lassen können und dem Ort zugutekommen werden. Wer nicht ins Schloss konnte hatte neben Kaffee und Kuchen auch die Möglichkeit einen kleinen Spaziergang um das Gelände oder zum Spreeufer zu bestreiten oder der Dorfkirche einen Besuch abzustatten. Dabei traf man auch fast unweigerlich auf den 7-Brücken-Weg, einen landschaftlich wunderschönen Wanderweg, der die Umgebung des Ortes erkundet und in Szene zu setzen weiß.

Um 16 Uhr fanden sich dann nochmal einige Leute zu einem Auftritt des Spreechors auf der Schlosstreppe ein, bevor um 17 Uhr die Veranstaltung ihren Abschluss fand mit der traditionellen Pflanzung des Maulbeerbaums durch unser Naturpark-Team. So wie der Maulbeerbaum an die Kulturgeschichte der Gegend erinnert, so erinnert auch Schloss Kossenblatt daran und wir hoffen, dass sich beide auch in den nächsten Jahren gut entwickeln.

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Meldung vom 10.09.2024