Eine Maulbeere für Münchehofe

Gleich zwei Gründe gab es, am 09. September nach Münchehofe zu kommen. Zum Tag des offenen Denkmals® öffneten das Herrenhaus und die Kirche ihre Türen. Zugleich gab es nach vier Jahren Pause wieder einen Tag der offenen Molkerei. Der Naturpark Dahme-Heideseen organisierte die historischen Führungen mit Start an der Gläsernen Molkerei zum Herrenhaus und zur Kirche.

Das zweigeschossige Herrenhaus in Münchehofe ist ein charakteristisches Beispiel für einen schlicht gestalteten Adelssitz des 17. Jahrhunderts. Nach dem Ausbau zu einer Dreiflügelanlage gehört das Herrenhaus zu den besonders interessanten Gutsbauten des Landes Brandenburg. Denn hier lässt sich der Wandel eines märkischen Herrenhauses vom Festen Haus zur barocken Dreiflügelanlage gut ablesen. Die weiß verputzte schlicht gehaltene Kirche wurde auf dem höchsten Punkt des Dorfes errichtet. Vermutlich wurde die Kirche ursprünglich von Zisterziensern aus Feldsteinen im 14. Jahrhundert erbaut. Geöffnet war auch die Gruft der Kirche.

Am Stand des Naturparks gab es einen Maulbeerbaum-Verkauf und zahlreiche Informationen zum Naturpark. Auch die Naturpark-Taler fanden viele Abnehmer.

In der Gläsernen Molkerei konnten Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen und zuschauen, wie die Bio-Produkte hergestellt werden. Natürlich konnte auch verkostet werden. Es gab einen Regionalmarkt und viele Angebote für Kinder. Zum Abschluss pflanzten die Geschäftsführerin der Gläsernen Molkerei, Carola Appel, Naturparkleitet Carsten Preuß, Bürgermeister Ralf Irmscher sowie Sabine Schmidt von der Naturwacht Dahme-Heideseen einen Maulbeerbaum auf dem Gelände der Gläsernen Molkerei.

Die Maulbeere hat eine lange Kulturgeschichte in Brandenburg und wurde hunderte von Jahren zur Seiden-Produktion genutzt. Da die Nutzung der Maulbeeren seit langer Zeit aufgegeben wurde, verschwinden nach und nach diese Bäume aus unserer Landschaft. Im Rahmen des Tag des Offenen Denkmals pflanzt das Team des Naturparks seit 2011 neue Maulbeerbäume in der Region um sie als Teil der Kulturgeschichte des Naturparks zu erhalten. Einige der ältesten und stärksten Maulbeeren sind als Naturdenkmal geschützt. Hierzu gehören die drei Maulbeerbäume auf dem Friedhof von Münchehofe.