Krötenzaun am Reichardsluch

Seit 20 Jahren bauen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Naturwacht und der Naturpark-Verwaltung Dahme-Heideseen alljährlich einen Krötenzaun am Reichardsluch an der Straße zwischen Limsdorf und Ahrensdorf auf. Da die Amphibien immer früher wandern, wurde der 110 m lange Zaun in diesem früher als in den vergangenen Jahren aufgestellt.

Ziel ist die gefahrlose Wanderung der Amphibien zu ihrem Laichgewässer. Wenn die Kröten und Molche auf ihrer Wanderung auf den Zaun treffen, laufen sie an dem für sie unüberwindlichen Hindernis entlang und fallen in einen der Eimer, die die Helfer in den Boden eingelassen haben. Bis Anfang Mai wird der Zaun dank ehrenamtlicher Freiwilliger aus Limsdorf täglich betreut und kontrolliert. So können die Amphibien unbeschadet die Straße zu ihrem Laichgewässer überqueren.

Der Zaun soll vor allem das Vorkommen der seltenen Kammmolche und der Rotbauchunken schützen. Das hohe Vorkommen an Kammmolchen im Reichardsluch führte im Jahr 2002 zur erstmaligen Errichtung des Krötenzauns. Doch die zuletzt erfassten Zahlen geben Anlass zur Sorge. Wurden im Jahre 2002 noch insgesamt 1.295 Tiere gezählt, konnten Helfer im Jahre 2020 nur noch 246 Tiere über die Straße bringen. Noch deutlicher ist der Rückgang bei den Kammmolchen: Während im Jahre 2002 insgesamt 642 Kammmolche gezählt wurden, waren es 2020 noch 175 und 2022 nur noch 3.

Einer der Gründe für den Rückgang der Arten kann das allmähliche Verlanden des Laichgewässers darstellen. Im letzten und in diesem Jahr sieht die Wassersituation allerdings deutlich besser aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die guten Bedingungen auf die Population auswirken.

Anwohner:innen des Naturparks können die Amphibien unterstützen, indem sie den Tieren neue Laichmöglichkeiten bieten. Da die Tiere auf einen strukturreichen Lebensraum angewiesen sind, bieten ihnen naturnahe Gärten wertvolle Lebensräume. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und das Anlegen von wilden Bereichen und Gartenteichen kann den Tieren helfen. Wichtig ist jedoch, dass die Tiere von alleine in geeignete Gärten ihrer Umgebung zuwandern.

Kammmolche sind nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützt und nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Auch andere Amphibien-Arten profitieren von dem Krötenzaun, so zum Beispiel Knoblauchkröte, Rotbauchunke und Teichmolch. Auch Rotbauchunken sind nach der FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt.

 

 

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Kategorien

  • Natura 2000

Meldung vom 07.02.2024