„Moore müssen nass!“ Aber wie sollen nasse Flächen bewirtschaftet werden?

„Moore müssen nass!“ Aber wie sollen nasse Flächen bewirtschaftet werden?

Um diese Frage ging es bei einer Technikvorführung auf den Flächen der AG Löpten-Briesen im Naturpark Dahme-Heideseen.

Im Rahmen des Projektes "Kooperation für moorschonende und moorerhaltende Landtechnik und Bewirtschaftungsformen - KoMoTec" hatte der Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. eingeladen.

Das Team des DVL unterstützt Unternehmen bei diesem anspruchsvollen Umstellungsprozess u.a. durch ein Beratungsangebot zu Förderanträgen rund um´s Moor sowie zur Technikanschaffung.

Neben der praktischen Vorführung verschiedener Geräte – vom ferngesteuerten Geräteträger bis zum umgebauten PistenBully - ging es auch um die ökonomischen Aspekte von Spezialtechnik bzw. angepasster Bewirtschaftungstechnik für Moorstandorte.

 

Der Ort der Technikvorführung war das FFH- und Naturschutzgebiet Löptener Fenne. Im 218 ha großen Schutzgebiet wechseln sich feuchte Niedermoorstandorte ab mit Trockenrasen und Kiefernwäldern. In direkter Nähe zur Ortschaft Löpten finden wir das Verlandungsmoor der Löptener Fenne. Das Moor ist Teil einer in der letzten Eiszeit entstandenen Schmelzwasserrinne. In dieser Rinne finden sich auch heute noch viele Seen. Auch die Löptener Fenne war einst ein See, der im Laufe der Zeit verlandete. Über viele Jahrzehnte wurden die Moorwiesen der Löptener Fenne entwässert und bewirtschaftet. Doch die jahrzehntelange Entwässerung der Moorflächen führte zur Zersetzung der Torfe und die Mooroberfläche sackte immer weiter ab. Um die Wiesen weiter nutzen zu können, mussten die Entwässerungsgräben immer weiter vertieft werden. Im Herbst 2013 führte der NaturSchutzFonds Brandenburg im Rahmen des LIFE Naturschutz-Projektes »Kalkmoore Brandenburgs« in der Löptener Fenne Renaturierungsmaßnahmen durch. Ziel war es, die Wasserstände in den Moorflächen zu stabilisieren und die bestehenden Wasserstandsschwankungen deutlich abzumindern.

Dazu wurden Meliorationsanlagen rückgebaut, eine Sohlengleite und eine Furt errichtet sowie Durchlässe angehoben. Die Wasserstandsschwankungen werden durch die Sohlengleite stark abgemindert.

 

In diesem Zusammenhang wurden im Gebiet vom NaturschutzFonds Gehölze entfernt. Die Gehölzentnahme diente der Vorbereitung der Flächen für eine Beweidung mit Schafen. Teilweise hat sich der Gehölzbestand jedoch wieder entwickelt und soll erneut entfernt werden. In einem Teilbereich ist der Wasserstand höher als ursprünglich vereinbart, so dass die geplante Nutzung derzeit nicht, oder nur eingeschränkt, möglich ist. Für diese Flächen könnte der Einsatz von moorschonender und moorerhaltender Landtechnik sinnvoll sein.

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Meldung vom 17.08.2023