Netzwerk Insektenflächen

Das Pflegekonzept ist da!

 

„Wir brauchen einen Übergang vom öffentlichen Grün zum öffentlichen Bunt.“

 

Zitat des Netzwerks Blühende Landschaften (BUND 2019)

  

Gemäß diesem Motto hat die Naturparkverwaltung 2020 ein Pflegekonzept zur Förderung der heimischen Insektenvielfalt im Naturpark Dahme-Heideseen erstellen lassen.

 

Hintergrund: Das Bienen- und Insektensterben hat die Öffentlichkeit in den letzten Jahren sehr beschäftigt und einige Initiativen zum Schutz von Bienen und Insekten ins Leben gerufen. Insbesondere im privaten und kommunalen Bereich gibt es Bestrebungen Flächen bienen- und insektenfreundlicher zu gestalten. Dabei herrscht oftmals Unsicherheit über die richtige Vorgehensweise und das aktuell große Angebot an Saatmischungen und Ratgebern leitet teils in die Irre bzw. kann sich sogar negativ auf die heimische Insektenwelt auswirken. So können Blühstreifen auch zur ökologischen Falle werden, wenn sie zwar bestäubende Insekten anlocken, sie dort aber kein geeignetes Habitat zur Reproduktion vorfinden. Um den Gemeinden und Bürgern fundierte Handlungsempfehlungen zu geben hat der Naturpark Dahme-Heideseen zusammen mit einem Fachbüro ein Pflegekonzept für insgesamt 44 Flächen in den Gemeinden Heidesee und Storkow (Mark) mit Gemeindevertretern und/oder Amtsinhabern entwickelt.

 

Das Konzept basiert im Wesentlichen auf folgenden Grundsätzen:

Unsere heimischen Insektenarten sind an die natürlicherweise hier vorkommenden Pflanzenarten und Strukturen wie Offensandbereiche angepasst - auch unscheinbar wirkende Gräser oder Stängel werden zur Eiablage oder als Raupenfutterpflanzen genutzt. Daher bevorzugen wir standortgerechte, regionale Pflanzenarten und möchten v.a. das vorhandene Artpotenzial der jeweiligen Blühflächen durch eine extensive Pflege fördern.

Sind die Flächen sehr monoton und artenarm oder wünschen sich die Bürger optisch buntere Flächen können sie durch standortgerechte -möglichst regionale- Blühpflanzen aufgewertet werden.

Dabei ist zu beachten, dass jede Mahd Insekten und deren Nachkommen tötet – werden die Flächen gar nicht mehr gemäht verschwinden jedoch einige Pflanzenarten, die für manche Insekten überlebenswichtig sind. Daher empfehlen wir ein Nutzungsmosaik aus Flächen, die ein- bis zweimal im Jahr gemäht oder beweidet werden und Flächen die nur alle 2-3 Jahre gemäht oder beweidet werden (siehe Maßnahmenblatt Mahd).

Darüber hinaus kann natürlich noch viel mehr für Insekten getan werden wie Verzicht auf Pestizideinsatz oder eine insektenfreundliche Außenbeleuchtung (siehe Maßnahmenblatt weiterführend).

 

Eine Zusammenfassung zu Methodik und Ergebnissen des Pflegekonzepts finden Sie in unserem Abschlussbericht.

Unsere grundlegenden Empfehlungen zu insektenfreundlicher Mahd in unserem Maßnahmenblatt Mahd (auch für den privaten Garten zu empfehlen).

Allgemeine Vorschläge zum Insektenschutz in unserem Maßnahmenblatt weiterführend.

Die spezifischen Maßnahmenblätter für die einzelnen Blühflächen in der Gemeinde Heidesee finden Sie hier.

Die spezifischen Maßnahmenblätter für die einzelnen Blühflächen in der Gemeinde Storkow (Mark) finden Sie hier.

 

Die Naturpark-Verwaltung beabsichtigt im Jahr 2022 Exkursionen zu ausgewählten oder potenziell weiteren Flächen anzubieten sowie Netzwerktreffen zu organisieren um sich z. B. auch mit anderen Gemeinden über Finanzierungsinstrumente austauschen zu können. Weitere Ideen und Flächenvorschläge nehmen wir gerne entgegen und freuen uns auf einen regen Austausch!