Wiedehopf

Der Wiedehopf (Upupa epops) war in Deutschland bis in die 1950er Jahre recht häufig. Dann führte besonders in Mitteleuropa der Rückgang von Insekten und Lebensräumen auch zu einem Rückgang der Wiedehopf-Population. Noch heute ist die Population des Wiedehopfes in Deutschland gefährdet, da es aufgrund fehlender Lebensräume immer noch wenige Brutpaare gibt. Doch der Bestand dieses wärmeliebenden Vogels wächst, ein klares Anzeichen des Klimawandels.

Da er gerne warme Gebiete besiedelt, kommt der Wiedehopf in Deutschland nur in bestimmten Regionen vor, etwa in Brandenburg und Sachsen-Anhalt oder am Mittelrhein in Rheinland-Pfalz sowie entlang des Oberrheins in Baden-Württemberg rund um den Kaiserstuhl. Im Nordwesten fehlen geeignete Lebensräume großflächig, deswegen tauchen Wiedehopfe dort nur selten auf.

Mit seinem langen, gebogenen Schnabel, der aufstellbaren Federhaube und den schwarz-weiß gebänderten Flügeln ist der Wiedehopf eine interessante Erscheinung. Er ist wärmeliebend und bewohnt daher offene, trockenwarme Landschaften mit kurzer und schütterer Vegetation. In Mitteleuropa werden auch extensive Obst- und Weinkulturen sowie Truppenübungsplätze besiedelt. Er brütet in Halb- und Ganzhöhlen. Bevorzugt nutzt er natürliche Höhlen an Bäumen oder Spechthöhlen. Wo passende Bäume fehlen, nutzt er auch Fels- und Erdhöhlen und brütet auch an Gebäuden. Seine Nahrung jagt der Wiedehopf am Boden, erbeutet werden Grillen, Käfer, Engerlinge, Schmetterlingsraupen und Spinnen. Mitteleuropa verlassen die ersten Tiere schon Mitte Juli, die meisten ziehen aber erst Mitte August in die Überwinterungsgebiete südlich der Sahara.

Die Bestände des Wiedehopfs reagieren auf bestimmte klimatische Faktoren empfindlich, so führt feuchte, kühle Witterung zu Bestandseinbußen. Durch den Umbruch von Grünland zu Ackerflächen verringert sich sein Lebensraum. Auch der Verlust von Brutmöglichkeiten durch die Entfernung der Höhlenbäume und der Sanierung alter Gebäude (besonders Scheunen und Ställen) wirkt sich negativ aus. An passenden Standorten werden Nisthilfen jedoch gut angenommen. Der Wiedehopf ist nach Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Vogelschutzrichtlinie geschützt.

 

Gebiet

  • Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
  • Naturpark Niederlausitzer Landrücken
  • Naturpark Dahme-Heideseen
  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
  • Naturpark Nuthe-Nieplitz
  • Naturpark Uckermärkische Seen
  • Naturpark Westhavelland

Kategorien

  • Vögel