Naturwacht stellt mit Freiwilligen neuen Krötenzaun am Lebbiner See

Am Lebbiner See, zwischen Storkow (Mark) und Lebbin, befindet sich eines der größten Erdkrötenvorkommen im Naturpark Dahme-Heideseen. Da die Tiere auf ihrer Wanderung zum Laichgewässer jedoch die Straße überqueren, die nah am Ostufer des Sees entlangführt, wird zur Paarungszeit ein Großteil von ihnen überfahren. Ein 300 Meter langer Schutzzaun verhindert nun, dass die Kröten auf die Straße geraten. 

Beim Aufbau am 2. März unterstützten zwölf tatkräftige Helferinnen und Helfer aus Lebbin und Storkow die Naturwacht. Die Fangeimer entlang der 30 Zentimeter hohen Schutzzäune werden täglich bis Anfang Mai kontrolliert. Die Naturschützer erfassen dabei alle Amphibien nach Art, Anzahl und Geschlecht, bevor sie die Tiere sicher im Eimer über die Straße tragen und diese ihren Weg zu den Laichgewässern fortsetzen. 

Neben dem Amphibienzaun, den die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Oder-Spree zur Verfügung stellt, wurden auch zwei Warnschilder von der Stadt Storkow aufgestellt, die die Autofahrer auf die Amphibienwanderung aufmerksam machen sollen. Der Schutz von Amphibien besitzt einen hohen Stellenwert, da diese Artengruppe im Vergleich zu anderen in Brandenburg am stärksten abnimmt. 

Die Betreuung des Krötenzaunes wird in den nächsten Wochen von Freiwilligen übernommen, die jeweils für einen Tag in der Woche für die Leerung der Eimer verantwortlich sind. Die Eimer werden zu Tagesbeginn geleert, da die Wanderung der Tiere insbesondere in der Nacht stattfindet. Obwohl in der vergangenen Woche schon einzelne Tiere zum See wanderten, steht die Hauptwanderung noch bevor. „Sobald die Nachttemperaturen über fünf Grad Celsius liegen und es zudem regnet, erwachen die meisten Amphibienarten aus der Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässer“, erklärt Marian Beyer. Der Ranger der Naturwacht im Naturpark Dahme-Heideseen schließt nicht aus, dass auch Molche und Braunfrösche am Lebbiner See laichen und ist auf die Auswertung gespannt. 

Es ist nicht das erste Mal, dass am Lebbiner See ein Krötenzaun errichtet wurde. Bis zur Jahrtausendwende wurde dort regelmäßig ein Schutzzaun aufgestellt. „Warum der Zaun dann aufgegeben wurde, wissen wir nicht. Aber wir sind froh, dass mit dem neuen Engagement der Freiwilligen die Amphibien nun wieder sicher zum Laichen an den See kommen“, erklärt Marian Beyer. 

 

Hintergrund Naturwacht Brandenburg

Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes und füllen das Motto „Mittler*innen zwischen Mensch und Natur“ mit Leben. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.

Gleichzeitig sind die 90 Rangerinnen und Ranger ansprechbar für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs wecken die Ranger*innen Interesse an Natur- und Umweltschutz. 

Mehr als 330 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Mehr Informationen unter: www.naturwacht.de 

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Meldung vom 02.03.2025