Spannende Moorerkundung auf dem Gelände der Bundeswehr bei Storkow

Am Moor des Kleinen Griesensees wurde durch den Moor-Experten des Landesumweltamtes Brandenburg Dr. Lukas Landgraf eine Moorbohrung durchgeführt. Ebenfalls vor Ort war die Naturwacht, die Naturparkverwaltung, die Bundesforst sowie ein Praktikant der Naturparkverwaltung und zwei Schüler, die den Zukunftstag im Naturpark verbracht haben. Das Gelände des Bundeswehr-Übungsplatzes ist normalerweise nicht zugänglich für Außenstehende. Von einem Gürtel aus Bäumen umgeben befindet sich etwas versteckt das flächenmäßig langgezogene Moor, das mit einzelnen Moorkiefern bestanden und flächig mit Torfmoosen bewachsen ist. Hier blühen die intensiv duftende Rosmarinheide, das schmallblättrige Wollgras und bald auch der Sumpfporst.

Mit Hilfe einer Moor-Klappsonde konnte in 0,5 m Abschnitten der Untergrund und die Torfmächtigkeit erkundet werden. Bis 1 m unter Geländeoberkante befanden sich kaum zersetzte und daher gut erkennbare Torfmoostorfe. Unterhalb von 1 m Tiefe traf die Sonde auf ein mächtiges Wasserkissen. Dieses dient dem Moor als Wasserspeicher für Trockenheitsphasen. Erneut folgen abgelagerte Torfmoose sowie Braunmoose und schließlich in 4 Tiefe eine Verlandungsphase in der u.a. Seggentorf zu finden war. In den weiteren 4 Metern Tiefe ließen sich organische Seemudde ausmachen, welche sich in Folge zahlreicher abgelagerter Algen sehr gallertartig anfühlte. Immer wieder zu erkennen waren zudem Samen von Wasserpflanzen, gelegentlich auch Kiefernrinde.

Bis zum mineralischen Untergrund konnte nicht vorgedrungen werden. Auch die für eine zeitliche Datierung wichtigen Ablagerungen aus dem Ausbruch des Laacher See Vulkans in der Osteifel vor ca. 12.880 Jahren waren nicht erkennbar.

An der Schichtenabfolge der Substrate kann die Entwicklung des Moores in den letzten Tausenden von Jahren nachvollzogen werden.

Es handelt sich um ein Verlandungsmoor, welches durch die Verlandung eines mindestens 10 m tiefen Stillgewässers entstanden ist, also durch die Sedimentation der im Gewässer befindlichen organischen und anorganischen Bestandteilen.

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Meldung vom 28.04.2023